Im diesjährigen September wurde im bayerischen Goldkronach erstmals der Fränkische Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis verliehen. Maria Gaus aus Omsk belegte dabei den zweiten Platz. Die 22-Jährige wurde für ihr Brettspiel über Alexander von Humboldts Russlandreise ausgezeichnet.
Vergangenes Jahr wäre Alexander von Humboldt (1769-1859) 250 Jahre alt geworden. Der deutsche Naturforscher war in vielen Bereichen ein Genie – und reiste gern. Eine seiner Expeditionen führte ihn im Jahr 1829 nach Russland. Um an diese Reise zu erinnern, entwickelte Maria Gaus ein Brettspiel, das Alexander von Humboldt auf seinen Wegen von Stadt zu Stadt folgt. Für die kreative Darstellung von Humboldts Forschungsreise erhielt Maria nun den Fränkischen Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis.
Spannend und lehrreich
Maria erarbeitete das Spiel in deutscher und in russischer Sprache. Es zeichnet Humboldts Russlandreise anhand zahlreicher interessanter Quizfragen nach, die sich auch um sein Leben und seine Forschungen drehen. „Das Spiel vereint den Wettkampfund das Gewinnen mit gesellschaftlichen Werten, Geografie, Sprache und Kultur“, sagte Dorothée-Isabell von Humboldt-Dachroeden, eine Nachfahrin des Forschers, bei der Preisverleihung in Goldkronach. „Es ist spannend und lehrreich.“
Preisverleihung per Livestream
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte Maria nicht persönlich zur Preisverleihungnach Deutschland reisen. Sie sahsich die Veranstaltung aber imLivestream an. „Es war mir eine große Ehre, an dem Wettbewerb teilzunehmen, und ich freue mich über das Interesseder Jury an dem Brettspiel“, sagte die Studentin, die momentan in Moskau lebt. Für ihre kreative Erfindung wurde Mariamit einem Geldpreis belohnt.
Kooperationsprojekt
An der Entwicklung des Spiels warenauch das Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus“ in Omsk undder Internationale Verband derdeutschen Kultur (IVDK) in Moskaubeteiligt. Etwa 150 Exemplarewurden speziell für verschiedene Einrichtungen derdeutschen Minderheit in Russland produziert. Marias Erfindungrichtet sich besonders an Jugendliche und junge Erwachsene, ist aber für alle interessant, die Spaß an Brettspielenhaben – und dabei noch etwaslernen möchten.
Lucas Netter
Fränkischer Alexander von Humboldt-Nachwuchspreis
Der Fränkische Alexander von Humboldt-Nachwuchspreisist eine Initiative des Alexander von Humboldt-Kulturforums Schloss Goldkronach und der RainerMarkgraf Stiftung. Der Wettbewerb wurde dieses Jahrerstmals ausgeschrieben und richtete sich an Teilnehmerim Alter von 15 bis 35 Jahren. Mit dem Preis solldie nachhaltige Beschäftigung junger Menschen mitdem Leben und Wirken Alexander von Humboldts gewürdigtwerden. Die Auswahl der Preisträger erfolgtedurch eine Jury, der Persönlichkeiten aus Deutschlandund Russland angehörten. Das Preisgeld von insgesamt 10000 Euro wurde auf die drei ersten Plätze verteilt.